Der Dolchstoß

Noch ist nicht ganz klar, was sich in der vergangenen Nacht in der afghanischen Provinz Kundus zugetragen hat, aber grob sieht das Bild wie folgt aus:

Zwei Tanklastzüge, beladen mit Treibstoff für die Bundeswehr, wurden von Taliban gekapert. Die Taliban ermordeten die Fahrer und versuchten, mit den Lastzügen zu entkommen. Bei dem Versuch, den Fluss Kundus zu überqueren, blieben sie stecken. Die Bundeswehr forderte zur Bekämpfung der Taliban Luftunterstützung an, und die Lastzüge wurden aus der Luft vernichtet. Durch die Explosionen starben fünfzig, nach anderen Angaben neunzig Personen, die meisten davon anscheinend Taliban. Augenzeugen sprechen davon, dass einige der Toten Zivilisten gewesen seien, die versucht hätten, Treibstoff für sich selbst abzuzweigen.

Halten wir zunächst fest, dass die Bundeswehr in Afghanistan ist, um das Land zu befrieden; dass dies die Bekämpfung der Taliban voraussetzt; und dass „Bekämpfen“ nichts anderes heißt als „Töten“. Was denn sonst?

Halten wir des weiteren fest, dass Zivilisten, die sich in die Nähe von – noch dazu irregulären – Kombattanten begeben, damit ein lebensgefährliches Risiko eingehen (und in einem Land wie Afghanistan weiß das auch jeder) und für die daraus resultierenden Folgen selbst verantwortlich sind.

Ich kann den örtlichen Kommandeur nur beglückwünschen zu dem Erfolg, fünfzig Taliban auf einen Schlag außer Gefecht gesetzt zu haben! Es wäre verantwortungsloser Wahnsinn gewesen, auf diesen Schlag zu verzichten, nur um irgendwelche Spritdiebe zu schonen, die sich schließlich auf eigene Faust in Gefahr begeben haben.

(Es handelt sich hier nicht um eine der vielen Hochzeitsgesellschaften, die angeblich von der amerikanischen Luftwaffe bombardiert wurden, weil von ihnen aus Freudenschüsse abgegeben wurden. A propos: Die einschlägigen Berichte des Musters „Air Force bombardiert Hochzeitsgesellschaft“ halte ich zu neunzig Prozent für typisch muselmanische Ammenmärchen.)

Wenn die NATO schon nicht bereit ist, ob dieses Erfolgs die Korken knallen zu lassen, so müsste sie ihn wenigstens nicht in einen Misserfolg verwandeln. Genau das tut sie aber, wenn sie jetzt mit viel Brimborium eine Untersuchung anberaumt, weil sie doch befohlen habe, Zivilisten zu schonen.

Wer solches tut, sendet dem Feind das Signal, dass es sich für ihn lohnt, Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen, unterstützt seine Propaganda durch eine ganz und gar unangemessene Zerknirschtheit und verunsichert die eigenen Soldaten. Was lehrt man die denn, wenn man ihnen aus lauter Angst vor dem landesverräterisch kriminellen „Soldaten-sind-Mörder“-Geschmeiß Untersuchungskommissionen auf den Hals hetzt?

Man lehrt sie, dass der engagierte, der tapfere, der siegeswillige Soldat nicht nur ein Trottel ist, der für einen Arschtritt sein Leben riskiert, sondern obendrein ein halber Krimineller.

25 Gedanken zu „Der Dolchstoß“

  1. Ich kann den örtlichen Kommandeur nur beglückwünschen zu dem Erfolg, fünfzig Taliban auf einen Schlag außer Gefecht gesetzt zu haben! Es wäre verantwortungsloser Wahnsinn gewesen, auf diesen Schlag zu verzichten, nur um irgendwelche Spritdiebe zu schonen, die sich schließlich auf eigene Faust in Gefahr begeben haben.

    Seh ich genauso. Mein Mitleid geht da gegen 0, da traf es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausschließlich Taliban oder Kriminelle.

    Man lehrt sie, dass der engagierte, der tapfere, der siegeswillige Soldat nicht nur ein Trottel ist, der für einen Arschtritt sein Leben riskiert, sondern obendrein ein halber Krimineller.

    Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß sich die Soldaten bei dem, was jetzt paßiert, genau so fühlen.
    Und ja, man hätte Grund genug dafür gehabt, einen Sekt im Formel1-Format aufzumachen.

  2. Wenn das so effektiv ist könnte man das doch öfters benutzen, ferngesteuerte Lkw mit Waffen oder Benzin drauf rumfahren lassen und sobald sie überfallen werden in die Luft jagen?

    Ich meine das Kriegsrecht gilt doch eh nicht, warum seine eigenen Leute verheizen wenn man die Taliban mit ihren eigenen Methoden so richtig verarschen könnte?

  3. Naja, die Morgenzeitung war schon voll mit einem halben Dutzend Aussagen, dass da eine ganze Welle von Untersuchungen anrolle, von Staatsanwaltschaft bis hin zur UN. Wundert mich nicht wirklich in dieser doch arg schizophrenen Gesellschaft. Noch vor zwanzig Jahren wäre der Verteidigungsminister angerückt und hätte dem kommandierenden Offizier für den Glanzstreich persönlich die Hand geschüttelt. Die Tatsache, dass eine Vielzahl von Untersuchungen noch während der Kampfhandlungen gefordert werden, anstatt sie nach dem Ende des Krieges durchzuführen, zeigt, dass sich die Sphäre des militärischen immer weiter von der Lebens- und Handlungsrealität der westlich-europäischen Politik entfernt. Langfristig kann so etwas nicht gut gehen.

  4. Langfristig kann so etwas nicht gut gehen.

    Doch, denn die Europäer und speziell die Deutschen sind mit ihrer Rolle als Kuli sehr zufrieden, wie es scheint.

  5. Bin mal gespannt, wann die Taliban eine durch die UNO finanzierte Untersuchungskommission nach Almanya schicken.  Doudou Dienné übernimmt die Schirmherrschaft, Sebastian Edathy ordert schonmal Macheten für Neukölln.
     
    Aber keine Bange, der nächste Türkei-Urlaub wird im TV schon für 159,- Euro angeboten, also ist die Welt des Deutschen Michls doch noch in Ordnung…

  6. Bin mal gespannt, wann die Taliban eine durch die UNO finanzierte Untersuchungskommission nach Almanya schicken.

    Das kann nicht mehr lange dauern.

  7. Krieg soll ja auch auch über kurz oder lang abgeschafft werden: um das zu erreichen, werden Soldaten, die töten, jetzt zu Kriminellen erklärt (in Übernahme des alten linken Slogans: „Soldaten“ – die eigenen! – „sind Mörder“, die anderen sind Freiheitskämpfer), bis eben kein Soldat mehr bereit ist, ein Gewehr in die Hand zu nehmen. Und dann haben wir den ewigen Frieden – den islamischen…

    Genau wie jetzt konservatives Denken als Rassismus, Homophobie, Islamophobie etc. zum Gedankenverbrechen erklärt wird, um uns Konservative abzuschaffen. Dann haben wir noch einen zweiten ewigen Frieden – den sozialistischen…

    Es heißt ja: doppelt hält besser! – aber in diesem Fall…?

  8. Die Kritik aus dem Ausland an der Bundeswehr finde ich auch deshalb unerhört, weil vorher immer beklagt wurde, die Deutschen kämpften nicht hart genug.
    Zu dem Thema noch ein passendes Zitat von dem israelischen Militärhistoriker van Creveld, aus einem auch ansonsten sehr interessanten Interview:
    Bei einem Besuch des Luftwaffenmuseums in Berlin-Gatow haben Sie den Duktus der dortigen Ausstellung – etwa daß das Wort Helden für die deutschen Kampfflieger der Weltkriege inzwischen in Anführungsstriche gesetzt ist  – mit den Worten kommentiert, dies sei „der Anfang vom Ende“.
    Van Creveld: Ein Land, das diejenigen, die für es kämpften und starben, in einer solchen Art und Weise behandelt, kann nur beten, daß – um Clausewitz zu zitieren – niemand mit einem scharfen Schwert vorbeikommt und ihm den Kopf abschneidet. Denn ganz gewiß wird dann keiner für es kämpfen.“
    http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display.154+M54625bf5344.0.html

  9. Aus diesem Grunde bin ich auch gegen den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr.
     
    Den für mich bedeutet Krieg vor allem die Bereitschaft, den Feind wo immer auch möglich zu töten und zu besiegen, und dabei auch bereit sein, eigene Verluste zu erleiden.
     
    Wer dazu nicht fähig ist, der sollte nicht Krieg führen. Und wer nicht bereit ist, das Werkzeug Armee als solches zu benutzen, der sollte es abschaffen.
     
    Das ist natürlich nur ein Aspekt. Der andere wäre die allgemeine Unsinnigkeit des ganzen Einsatzes bzw. die Vorzeichen unter denen er geführt wird. Die Menschen in Afghanistan wollen keine Demokratie, sie wollen nicht zwangsbeglückt werden. Sie wollen nicht so leben wie der dekadente Westen. Lieber wollen sie von den eigenen Leuten geknechtet sein, als von Ungläubigen (in die Dekadenz, z.B. Stichwort Gender-Mainstreaming) befreit zu werden.
     
    Was Ali Normalafghane will ist Scharia, ein Vergewaltigungsgesetz, nicht Meinungs- oder sogar (Allah verbiete!) Religionsfreiheit.
     
    Mein Vorschlag wäre: Taliban zerschlagen, neuen Despoten installieren, mit einzig zwei Bedingungen: Keine Drogen, kein Terrorismus bzw. keine Unterstützung von Terroristen. Ansonsten sollen die doch leben wie es ihnen verlangt, von mir aus auch im eigenen schariakonformen Masochismus.
     
    Ich zwinge ja auch nicht meinen Nachbar, innerhalb seiner vier Wände genauso zu leben wie ich. Wenn er dort wie im Mittelalter leben will, bitteschön.
     
    Der Westen benimmt sich im Fall von Afghanistan ein bisschen wie die guten, alten Römer. Die dachten ja auch immer, sie müssten den anderen unbedingt beibringen, genauso wie sie zu leben.
     
    Der einzige Unterschied: Sie wollten und konnten noch richtig Krieg führen.
     
    Versteht mich nicht falsch. Ich finde es richtig, die Taliban zu bekämpfen, also Afghanistan in diesem Punkt zu befreien. DAS tangiert tatsächlich unsere Sicherheit. Was ich nicht verstehe, ist warum man noch darüber hinaus „hehre“ Ziele aufgestellt hat. Es wäre doch für uns bei weitem günstiger eine der Volksgruppen dort an die Macht zu helfen, militärisch entsprechend auszustatten und eventuell noch einen Restbestand an schlagkräftigen Truppen in isolierten Basen abzustellen, quasi für den Fall der Fälle. Dann könnten die Afghanen wahlweise sich selbst abschlachten, nach der Scharia-Intensität ihre Wahl leben usw. usf. Auf jeden Fall wäre es nicht mehr unser Problem und wir würden auch nicht unsere teuren Soldaten bei sinnlosen Patrouillen verheizen.

  10. Ein hübsches Fundstück aus dem Internet:
    „Die Taktiken der herkömmlichen Polemik scheitern am unerschrockenen Dogmatismus des zeitgenössischen Menschen. Zu seiner Zerstörung bedürfen wir der Kriegslisten eines Guerillakämpfers. Wir dürfen ihm nicht mit systematischen Argumenten gegenübertreten noch ihm methodisch mit alternativen Lösungen aufwarten. Wir müssen mit jeder x-beliebigen Waffe aus jedem x-beliebigen Gestrüpp auf jede x-beliebige moderne Idee schießen, die allein auf dem Weg vorrückt.“
    Nicolás Gómez Dávila

  11. Weiß nicht mehr, wer folgendes kluge Wort gesagt hat (war ein Brite), das hier wohl passt wie die „Faust auf’s Auge“ (mal sehen, wie lange wir eine solche Metapher noch verwenden dürfen):
    Anstatt zu lernen, dass das Böse bekämpft werden musst, haben die Deutschen gelernt, dass Kämpfen böse ist.
    Man muss doch wahrhaftig kein Genie sein, um zu verstehen, dass Kriegführen einfach keine Option für jemanden ist, der es gaaaanz schlimm findet, wenn gegnerische Kämpfer umkommen.

  12. Tja, ich habe ja immer hinter dem Afghanistan-Einsatz gestanden, aber allmählich komme ich doch ins Grübeln.

  13. @Lepanto1:  Der Dogmatismus der Gutmenschen ist atemberaubend. Leider sind sie nicht so konsequent, dafür auch Verantwortung zu übernehmen, sie lassen lieber 20jährige Bundeswehrsoldaten in Afghanistan verbluten und empören sich danach noch moralisch über sie… pfui…
     

  14. Afghanistan und der Bischmarcksche Pommersche Grenadier …
    Danken es einem die Menschen in Afghanistan? Nein, die westlichen Truppen dort werden „Besatzer“ genannt, beim Anblick der afghanischen Verfassung wird einem speiübel und alles was uns dieses Land gibt, ist Opium, womit man das Leben nicht so weniger Bürger in westlichen Gesellschaften zerstören kann.
    Wenn man dort dauerhaft durch „Nation Building“ etwas erreichen wollte, müßte man vermutlich das 10-fache an Geld verpulvern, was aber unser Haushalt nicht hergibt.
    Alles, was die verdient haben, ist ein Abzug und die Züchtung irgendeines Mohnschädlings, der ihnen alljährlich die Drogenernte kaputt macht. Vielleicht kämen sie dann auf bessere Gedanken, denn mit Waffenkauf wäre bei Ausfall des Opiumhandels auch nicht mehr viel.

  15. Wollen die Afghanen „befreit“ werden?
    Verstehen Afghanen „Freiheit“ wie wir sie verstehen?
    Was berechtigt den Westen dazu, anzunehmen, dass anderer Ethnien so leben wollen, wie westliche Menschen?
    Kann man ein Volk, das noch in einer anderen Zeit lebt, und das ist kein Werturteil, in die Neuzeit und was wir darunter verstehen, katapultieren?

    Ich denke, man sollte es generell sein lassen, anderen Völkern eine Lebensart aufzudrängen, die sie weder wollen noch verstehen. Was haben Fremde in Afghanistan zu entscheiden oder zu suchen. Der Auffassung von seinerzeit Struck, unsere Freiheit wird am Hindukusch verteidigt, kann ich nicht folgen.

    Die Überheblichkeit des Westens, andere Völker „befreien“ zu wollen, nutzt den Produzenten von Kriegsmaterial. Wo waren Europäer oder Amerikaner je erfolgreich als „Kulturbringer“?

  16. Sehr schön, dass jemand sich noch des Bismarck-Wortes erinnert: Der ganze Balkan ist mir nicht die Knochen eines einzigen pommerschen Grenadiers wert!
    Hier ist doch alles gesagt, was gesagt werden muss.
    Ich war von Anfang an gegen den Irak-Krieg und gegen den Afghanistan-Krieg. Keineswegs aus gutmenschlicher Naivität – sondern weil ich denke, solche Kriege sind nicht zu gewinnen.  Es ist meines Wissens ja noch niemals ein Guerilla-Krieg gewonnen worden und sei es von einer noch so hoch gerüsteten Armee. Die Russen haben es nicht geschafft, die Amerikaner haben es in Vietnam nicht geschafft und die Türken schaffen es nicht gegen die Kurden.
    Es kommt ja noch hinzu, dass wir uns keineswegs sicher sein können, dass die Menschen „dort unten“  überhaupt Demokratie und  Menschenrechte wollen – ja, nicht einmal, dass sie das Konzept überhaupt verstehen.
    Wer hat dann das Recht, das Leben und die körperliche Unversehrtheit unserer jungen Männer und Frauen  opfern? Und sie dann noch – der Gipfel der Perfidie!- dafür zur Rechenschaft zu ziehen, wenn sie in einer Augenblicksentscheidung unter höchster Gefahr für ihre Kameraden, evtl. vllt. möglicherweise doch nicht aaallleee Gegengründe total sorgsam abgewogen haben.  Unsere sesselpupsenden Politiker wohl noch? Nein, die haben das Recht dazu ganz bestimmt nicht.
    Dazu kommt ja noch, dass der unselige Krieg:
    1. die Moslem-Lüge vom grausamen und ungerechten Westen, der die friedliebenden Moslems vernichten will, immer weiter am Leben hält und somit immer neue Kämpfer züchtet (wie die Isolationsfolterlüger die 2.  und 3. RAF-Generation) und
    2. die BW insgesamt zum leichten Opfer für Diffamierungen werden lässt und
    3. Kräfte/Geld/Ausstattung/Know-How bindet, das wir hier wohl allemal gut gebrauchen könnten, wenn der Bürgerkrieg in einigen Jahren losbrechen wird und
    4. (und am gefährlichsten) uns selbst zur täglichen Dauerkasteiung unter die Moralkeulenschwingmaschine stellen lässt (mit allen Folgen für Tatkraft, Entschlossenheit, Souveränität, Weitblick….).
    Fazit: Je eher raus auf Afghanistan und sonstewo, desto besser.
    Blöd ist nur, dass das Tanklasterdingens zum ungelegensten Zeitpunkt überhaupt gekommen ist.  So nützt es nur dem Möchtegernrapper Steinmeier.  Wäre die Merkel vor zwei Jahren da raus gegangen und hätte sich zur Abwechslung mal um die Probleme der Deutschen gekümmert! Aber so sind sie, die deutschen Politiker“Koniferen“: Der Wirtschaft (zu Recht) kurzfristiges Aktienkursdenken vorwerfen und selber nur von Wahl zu Wahl darauf schielen, dass man sich für die nächsten Jahre sein Rundumversorgungspaket sichern kann.
    Strategisches Denken und Politiker sind wohl heutezutage Begriffe, die sich gegeneinder ausschließen. Wenn das der olle Bismarck wüsste….
     

  17. Man muss sich nur mal eine Liste machen all der in sich widersprüchlichen Ziele und gleichzeitig der Einschränkungen, die für die Mittel gelten, mit denen diese Ziele erreicht werden sollen – dann kann man nur noch davor sitzen und sich fragen, ob es denn nirgendwo mehr einen Verantwortlichen gibt, der noch klar im Kopf ist.
    Was einem dabei aber auch bewusst wird, ist, dass dieses wirre Unding, das diese „robuste Stabilisierungsakion“(!!!)darstellt, ein getreues Abbild der jetzt den Westen beherrschenden gutmenschlichen Selbstbestrafungs- bzw. Selbstverstümmelungsideologie ist. Deshalb wagt in der militärischen Führung ja offenbar auch keiner mehr, den alten Regeln und Lehrbüchern der Kriegführung zu folgen und lässt sich von der Politik diese unsinnigen Vorgaben machen. Auch die militärischen Einzelaktionen sind ja offenbar mit den zur Verfügung gestellten Mitteln nicht zu erreichen:
    Wenn die Informationen stimmen, die im Moment so verfügbar sind, ist die Entscheidung, die LKWs bei Nacht zu bombardieren, grober Unfug, wenn das oberste Ziel eben ist, Zivilisten zu schonen. Man hätte den Angriff zu Land, oder wenn in der Luft, mit Kampfhubschraubern durchführen müssen; dann hätten etwaige Zivilisten noch die Chance gehabt, mit Beginn des Angriffs zu entkommen, während man die Taliban hätte verfolgen und ausschalten können. Offenbar sind aber auch die Aufklärungs- und Befehlsstrukturen nicht sachgerecht. Insofern erscheint mir die Kritik der Natopartner schon berechtigt; die Kritik der linken, grünen, roten Wattebäuschchenwerfer natürlich nicht.

    Also die alte Geschichte: wenn weder die Ausrüstung noch die Kampfmoral noch die Strategie stimmen, weil alles von den politisch-ideologischen Vorgaben konterkariert wird, soll man´s lassen. Möglicherweise wird Deutschland ja doch an den Grenzen Deutschlands – oder wenigstens des Nato-Gebietes verteidigt. Aber die Grenzen sind ja offen und innerhalb der Grenzen wird dann auch nicht durchgegriffen.
    Wenn man nicht willens oder in der Lage ist, den Feind an den Grenzen abzufangen, gleichzeitig aber weltweite humanitäre Missionen als seine Pflicht ansieht, wenn man denkt, man müsse wohl Krieg führen, eigentlich wolle und dürfe man es aber nicht, wenn also Pazifisten Krieg führen …, dann: s. o.

  18. @Lepanto1
    Was heißt, die Russen haben es nicht geschafft? Hört man noch einen Mucks aus Tschetschenien? Nein, tut man nicht. Skrupellose Brutalität kann auch zum Ziel führen.
    Keine Vorgehensweise, die ich befürworte, aber Fakt bleibt Fakt.

  19. Kriege bzw. militärische oder paramilitärische Aktionen waren und sind nun einmal von „skrupelloser Brutalität“ gekennzeichnet. Wer das ablehnt, darf keinen Krieg führen, muss sich aber auch darüber im klaren sein, als schwach bezeichnet und ratzfatz ausradiert zu werden, natürlich ohne sich zu beklagen, denn auch die eigene Verteidigung könnt ja vielleicht, unter Umständen, ungünstigenfalls etc. zu „Opfern“ führen.
    Nein, dieses Herumeiern um Fakten kann einem schlicht und ordinär auf den Sack gehen. (mea culpa 😉 )

  20. Hallo allerseits,

    die Besiedlung des amerikanischen Westens ging einher mit dem Genozid an der indigenen Bevölkerung. Private und staatliche (europäisch-amerikanische) Stellen zahlten Prämien für die Skalps von indianischen Männern, Frauen und Kindern. Coole Moden wurden keiert, wie zB. Büffelabschießen vom Zug aus, was die Lebensgrundlagen der Jägervölker und somit sie selbst vernichtete. Die Parole lautete: „Nur ein toter Indianer ist ein guter Indianer!“ DIESER Krieg wurde gewonnen!

    Das war brutal und echt gemein. Indes, unter der Herrschaft der Jägervölker konnte das Land 10 Millionen Menschen ernähren, jedoch nach ihrer Vernichtung 350 Millionen. Waren die Indianer netter als die Europäer? Ich glaube nicht. Prinz zu Wied (1) machte die Beobachtung, dass die Hälfte der Frauen in Schoschonendörfern ohne Nase herumzulaufen zu pflegte – sie waren ihnen von ihren Männern als Strafe für dies und jenes abgetrennt worden.

    Wie Monalisa (s.o.) sagt, die Mittel stehen uns zu Gebot. Aber was wollen wir in Afghanistan? Wir haben keinen europäischen Youth-Bulge (Heinsohn), für den wir das Land benötigten. Also, worum geht es in Schrottiesthan?

    Ich will A) kein Opium und kein Heroin – deshalb soll mE die Bundeswehr alle Mohnfelder abfackeln, auch ohne vorher zu gucken, ob sich ein Rehkitz darin versteckt hat. Wenn das durchgezogen würde, dann wäre die Kriegskasse der Orks leer, Öl haben sie nicht, dann müßten sie wieder mit Vorderladern antreten. Die Mafia würde Konkurs gehen! Weltweite Vernichtung von Pest, AIDS, Kokain und Schlafmohn ist doch eine zeitgemäße, allgemeinverständliche Parole! Nicht: Ja aber der Bauer Ali, seine einzige Chance zu Überleben liegt im Mohnanbau… die einzige Chance von Bankräuber Jesse James zu überleben liegt im Bankraub? Wie bitte? Pest must DIE! Heroin must DIE! Burn it all up!!!

    Dieser Schweizer Käse ist B) mit all seinen Löchern der ideale Wanzen- und Terroristenunterschlupf. Geborene Meuchelmörder sammeln sich nicht rein zufällig seit Hunderten von Jahren ausgerechnet hier. Die Geografie hat magische Aspekte, zumindest für ein bestimmtes Gewerbe. Aber: verräterische Events sind via Satellit eruierbar und können von Fall zu Fall geglättet werden. Größere zu glättende Quadratmeterzahlen als im Fall der Tanklasteraffaire sollten angedacht werden! Jedoch: bitte ohne Zugang für irgendwelche Selbstprofilierer-NGO’s!

    C) Die Endabrechnung steht bevor, on Mainstreet! Satan vs. Jesus, Gott gegen Alla! Die einzige Sprache, die die Orks verstehen, ist die Sprache der Gewalt. Du kannst versuchen, in ihre Wahrnehmung, ihren Kosmos „Freundlichkeit“ zu bringen, aber halte bitte Deinen Revolver entsichert! Wir stehen in in diesem und jenem von ihren Ländern, und da bleiben wir! Weil GOTT es will! Weil unser GOTT STARK ist und ihrer ein abgefucktes Reptil! Alla ist ebenso böse wie SCHWACH! Er muß von dieser Erde verschwinden! Aus demselben Grund, warum ISRAEL gehalten werden muss, muss Afghanistan gehalten werden.

    Ich grüße Sie,

    Time

    (to fight and to win)

    _____

    http://de.wikipedia.org/wiki/Maximilian_zu_Wied-Neuwied

  21. Bei dem Kläger handelt es sich um den Hamburger RA Armin Fiand, über den sich bei Google einiges an einschlägigem Material finden lässt.

  22. Böswilliger Idiot zeigt BVM Jung als Kriegsverbrecher an:

    Die Argumentation des Klägers ist unsinnig:
    er widerlegt sich eigentlich selbst. – Bei der Entscheidung des befehlsgebenden Offiziers mag eine gewisse Panik mitgespielt haben, aber es ist anzunehmen, je näher an Kunduz oder dem BW-Lager die Tanklaster ausgeschaltet worden wären, desto risikoreicher wäre die Sache gewesen.
    Wenn er aus Sorge um seine Kameraden im Lager oder um die Bevölkerung von Kunduz so entschieden hat, war es richtig.

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